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Anforderungen an eine Abschlussarbeit. Was macht eine gute Abschlussarbeit aus?. Klare eingegrenzte Fragestellung Klare Begriffe und durchgehend verwendete Begrifflichkeit Logik – roter Faden Darstellung des Forschungstandes und der Lücken Passfähigkeit von Theorie und Empirie
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Was macht eine gute Abschlussarbeit aus? • Klare eingegrenzte Fragestellung • Klare Begriffe und durchgehend verwendete Begrifflichkeit • Logik – roter Faden • Darstellung des Forschungstandes und der Lücken • Passfähigkeit von Theorie und Empirie • Erkennbarer und ausformulierter analytischer Rahmen, abgeleitet aus theoretischen Zugängen • Klare Darlegung des methodischen Vorgehens • Antworten auf die eingangs formulierte Fragestellung • Ggf. Schlussfolgerungen (auch selbstkritische) für weitere wissenschaftliche Bearbeitung des Problems oder auch praktisches Handeln • Logik und Nachvollziehbarkeit
Was sind die häufigsten Fehler oder Probleme? • Keine klare Fragestellung • Begriffliche Unschärfen • Keine Analyse sondern Deskription • Mangelnde Passfähigkeit von Theorie und Empirie • Zu breiter theoretischer Zugriff • Kein analytischer Rahmen erkennbar • Methodisches Vorgehen nicht erkennbar • Unzureichende Auswertung empirischen Materials (nur Häufigkeiten, quantitative Auswertung qualitativen Materials, qualitatives Material dient nur der Veranschaulichung) • Rechtschreibung und Grammatik • Zitierweise und Plagiat!!!
Explanans Gesetz B E B(i) Randbedingung E(i) Explanandum Modell sozialwissenschaftlicher Erklärung
Idealtypischer Forschungsablauf • Benennung des Problems • Analyse des Forschungsstandes (welche Theorien gibt es bereits, welche Erklärungen werden angeboten, welche Gesetze werden formuliert) • Ableitung von offenen Fragestellungen, ggf. Formulierung von Hypothesen • Auswahl des Untersuchungsfeldes und der Analyseebenen • Auswahl geeigneter Untersuchungsmethoden • Erhebung von Daten • Lösung des Problems: Erklärungen und Theorien • Schriftlicher Bericht über Ergebnisse
Gliederung Erst Problemstellung haben und dann Gliederung! Gliederung flexibel handhaben! (Vorher oder wenn nichts mehr geht, Plot schreiben!) Gliederung inhaltlich benennen (nicht Theorie, Emipirie etc.)
Idealtypische Gliederung • Einleitung: Problemformulierung • Forschungstand/Theoretische Zugänge (damit auch Spezifizierung der Fragestellung, Ableitung von Forschungsfragen, Entwicklung eines analytischen Rahmens) • Methodisches Vorgehen (Untersuchungsmethoden, Quellen, Auswahl, Fallzahlen, Untersuchungsdimensionen, Auswertungsmethoden) • Empirische Befunde (entsprechend analytischem Rahmen) • Fazit/Schlussfolgerungen Gesamt: 80 Seiten
Hinweise zu Methoden - Optionen • Standardisierte Verfahren (eigene Erhebung: nur sinnvoll wenn entsprechende Fallzahl!, Auswertung vorliegender Datensätze, z.B. SOEP, Mikrozensus, Daten aus Forschungsprojekten) • Qualitative (nicht-standardisierte Verfahren) • Sekundäranalytische Verfahren (Auswertung vorhandener Texte, empirischer Studien, offizieller Statistiken – s. Inhaltsanalyse) Einsatz der Verfahren anhängig von Fragestellung! Machbarkeit bedenken!
Qualitative Verfahren • Fallstudien (Organisationen, Gruppen, Ereignisse, Individuen): Ziel: Zusammenwirken verschiedener Faktoren analysieren, Herausarbeiten von Typischem, Rekonstruktion von Handlungsmustern (gewisse Offenheit der Fragestellung) Fallauswahl: wofür stehen die Fälle? Gleichartig vs. Kontrastierend Methoden: Experteninterviews (Sammlung von Informationen, Experten als Repräsentanten) Qualitative Interviews: verschiedene Typen entsprechend Erkenntnisinteresse: Experteninterviews, narrativ, rezeptiv, fokussiert, problemzentriert, Tiefeninterviews Gruppendiskussion Biografische Interviews Dokumentenanalyse (Methodenmix denkbar und meist sinnvoll)
Auswertung qualitativen Materials Bei allen Methoden: Inhaltsanalyse!! Anhand von entwickelten Untersuchungsdimensionen, Interpretation von Deutungs- und Handlungsmustern: Paraphrasierung, Selektion, Bündelung, (Re-)Konstruktion Qualitative Interviews: quantitative vs. qualitative Auswertung, qualitativ: Aufnahme, Postskriptum, (Teil-)Transkription, Anonymisierung/Codierung, Inhaltsanalyse, Interpretation Biograf. Interviews: aus individuellen Handlungsmustern allgemeine herausdestillieren. Soziale Bedingtheit von lebensgeschichten erkennen, Typisierung; Transkription, formale und inhaltliche Beschreibung, hermeneutische Interpretation Gruppendiskussion: Informationsgewinnung, Inszenierung von Gruppenprozessen, Protokolle, Transkription, Auswertung nach Analysedimensionen Teilnehmende Beobachtung (Verdeckt/Offen, strukturiert/unstrukuriert), Protokolle, Dokumentenanalyse: Inhaltsanalyse nach Untersuchungsdimensionen
Was gibt es Technisches zu beachten? Siehe Heft wissenschaftliches Arbeiten: • Schriftgröße 12 • 1 ½ zeilig • Einseitig bedruckt • Gebunden • Richtig zitieren, auch Internetquellen • Deckblatt • Inhaltverzeichnis • Verzeichnis der Tabellen, Abbildungen und Anlagen • Erhebungsinstrumente in Anhang, ggf. empirisches Material (ev. auf CD) • Literaturverzeichnis (alle relevante und verwendete Literatur) • Eidesstattliche Erklärung • Abgabe von 3 Exemplaren
Eidesstattliche Erklärung Eidesstattliche Erklärung Ich versichere an Eides statt, dass die vorliegende Arbeit von mir selbstständig angefertigt wurde, sämtliche verwendeten Hilfsmittel und Quellen angegeben wurden und die Arbeit keiner weiteren Stelle zur Prüfung vorgelegt wurde. Ort/Datum Unterschrift
Verlängerungen/Nichtabgabe • Durch begründeten Antrag beim Prüfungsausschuss, am besten gegengezeichnet durch Betreuer/in, maximal zwei Monate • „automatische“ Fristverlängerung bei Krankheit • Bei Nichtabgabe oder negativer Bewertung: neue Arbeit schreiben, neuer Antrag • Bei Auseinanderfallen der Bewertungen: Bildung des arithmetischen Mittels, wenn Bewertung um volle zwei Noten auseinander fällt wird 3. Gutachter eingesetzt
Was passiert nach Abgabe? • Prüfungsausschuss setzt zwei Gutachter/innen ein (Betreuer/in und ein/e zweite/r nicht vorschlagbarer Gutachter/in • Gutachten sollen innerhalb von vier Wochen verfasst werden • Gutachten erhält man/frau vom Prüfungsamt oder den GutachterInnen • Studi vereinbart Verteidungstermin mit GutachterInnen und einer/einem Vorsitzenden
Verteidigung • 60 Minuten (Diplom), 30-60 (Master), 30 BA • Studi hat 10-20 Minuten um zentrale Fragestellungen und Ergebnisse zu präsentieren und auf die Gutachten einzugehen • Danach freie Diskussion mit Gutachtern
Und dann? • Zeugnis im Prüfungsamt • Absolventenfeier einmal jährlich • Jobsuche: schwierig aber nicht aussichtslos Herzlichen Glückwunsch!