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Dr. Georges Gilles de la Tourettefranzösischer Neurologegeboren am 30. Oktober 1857 in einem Dorf im Département Vienne (Frankreich)südwestlich von ParisGilles war das älteste von vier Kindern(Vater Théodore war Kaufmann)bestand sein Abitur vorzeitig und begann mit 16 Jahren Studien an der Medizinischen Fakultät von Poitiers
Ausbildung und Tätigkeit an der Salpêtrière,einem berühmten Krankenhaus in Paris Interessensgebiete und Aktivitäten (Auswahl):Hypnose, Hysterie, Neurasthenie, Epilepsie, Tic-Erkrankungen Erfindung eines batteriebetriebenen Vibrationshelms für die Behandlung von Gesichtsneuralgien und Schwindelanfällen Begeisterung für Literatur und KunstEngagement als Literaturkritiker
Dr. Georges Gilles de la Tourette Studie über Tic-Erkrankungen 1885"Étude sur une affection nerveuse caracterisée par l’incoordination motrice accompagnée d’écholalie et de coprolalie." "Ein Nervenleiden, das gekennzeichnet ist durchmotorische Inkoordinationin Begleitung von Echolalie und Koprolalie."
† 22. Mai 1904 Psychiatrisches Krankenhaus Cery bei Lausanne in der SchweizGeorges Gilles de la Tourette stirbt am 22. Mai 1904 an den Folgen einer Syphiliserkrankung (progressive Paralyse) im Psychiatrischen Krankenhaus Cery bei Lausanne in der Schweiz. Ein Leben voller Aktivitäten und Tatendrang fand auf tragische Weise ein sehr frühes Ende.Das Tourette-Syndrom trägt seinen außergewöhnlichen Namen und erinnert daran, dass er als Erster versuchte, die Ursachen dieser komplexen neuropsychiatrischen Erkrankung zu erforschen und Behandlungsmöglichkeiten zu finden.
Gilles de la Tourette-SyndromNeuropsychiatrische ErkrankungKategorie der Tic-StörungenDefinition der Tic-Störungen (ICD 10):Syndrome, bei denen das vorwiegende Symptom ein Tic ist. Ein Tic ist eine unwillkürliche, rasche, wiederholte, nicht-rhythmische Bewegung oder eine Lautäußerung, die plötzlich einsetzt und keinem erkennbaren Zweck dient.
Klassifikation der Ticstörungen (nach DSM-IV-TR):vorübergehende Ticstörungchronische motorische oder vokale TicstörungTourette-Syndromnicht näher bezeichnete Ticstörung
Auswahl möglicher Symptome des Tourette-Syndromseinfache motorische Tics:Blinzeln, Kopfschütteln, Schulterzuckenkomplexe motorische Tics:Springen, Hüpfeneinfache vokale Tics:Räuspern, Schnüffeln, Hüstelnkomplexe vokale Tics:Worte oder kurze Sätze sagen müssen,Echolalie, Palilalie, KoprolalieDiagnosekriterien: mindestens zwei motorische Tics und ein vokaler Tic müssen in einem Zeitraum von mehr als einem Jahr aufgetreten sein, Beginn vor dem 18. Lebensjahr.Die Kernsymptomatik des Gilles de la Tourette-Syndroms besteht aus motorischen und vokalen Tics, zusätzlich können AD(H)S, Angst- und Zwangsstörungen, Depressionen, Autoaggressionen und weitere komorbide Störungen auftreten.
Gilles de la Tourette-SyndromKomplexe Netzwerkerkrankung an der Schnittstellevon Neurologie und Psychiatriewww.tourette-syndrom.de