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Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007. Referatsinhalt. Nosologische DiagnostikTypologienEntzugsdiagnostikState MarkersNeuropsychologische Diagnostik. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007. Nosologie: Anwendungsempfehlungen f
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1. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Standardisierte Alkoholismusdiagnostik Dr. med. Thomas Meyer
Oktober 2007
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2. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Referatsinhalt Nosologische Diagnostik
Typologien
Entzugsdiagnostik
State Markers
Neuropsychologische Diagnostik
3. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Nosologie:Anwendungsempfehlungen für Testabklärungen der Plinius Major Society (Guidelines on evaluation of treatment of alcohol dependence.Alcoholism, Supplement Vol XXX; 1994:pp 18-19)
Prävention, Abklärung, Begutachtung MALT, AUDIT, ICD-10
Kurzabklärung CAGE oder Direktbefragung
Felduntersuchungen CAGE
4. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 NosologieCAGE-Test (Ewing 1984) (Selbstbeurteilungsfragebogen) (Cut-down / Annoyance / Guilt / Eye-opener) Haben Sie schon einmal das Gefühl gehabt, Ihr Alkoholkonsum wäre zu hoch?
Haben Sie sich schon einmal darüber geärgert, dass Sie von anderen wegen Ihres Alkoholkonsums kritisiert wurden?
Haben Sie sich schon einmal schlecht oder schuldig wegen Ihrem Alkoholkonsum gefühlt?
Haben Sie schon einmal Alkohol bereits frühmorgens getrunken, um Ihre Nerven zu beruhigen oder einen "Kater" loszuwerden?
5. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 NosologieAUDIT (1)
Selbstbeurteilungsfragebogen
modifiziert für den Gebrauch in deutschsprachigen Ländern
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient!
Da Alkohol vielfach zu gesundheitlichen Schäden führt, werden Sie in diesem Fragebogen nach Ihren Trinkgewohnheiten gefragt. Bitte beantworten Sie die Fragen so genau wie möglich, da sie Grundlage für ein ärztliches Gespräch sind.
Beachten Sie bitte, dass auch Bier ein alkoholisches Getränk ist!
6. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 NosologieAUDIT (2)
7. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 NosologieAUDIT (3)
8. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Nosologie:Münchener Alkoholismus-Tests (MALT)(kombinierter Selbst- und Fremdbeurteilungsfragebogen) Vom Arzt zu beurteilen
1. Lebererkrankung: mindestens ein klinisches Symptom (z.B. vermehrte Konsistenz, Vergrösserung, Druckdolenz o. ä.) und mindestens ein pathologischer Laborwert (z.B. GOT, GPT oder y-GT) sind notwendig
2. Polyneuropathie (trifft nur zu, wenn keine anderen Ursachen bekannt sind, z.B. Diabetes mellitus oder eindeutige chronische Vergiftungen)
3. Delirium tremens (jetzt oder in der Vorgeschichte)
4. Alkoholkonsum von mehr als 150 ml (bei Frauen 120 ml) reinem Alkohol ein- oder mehrmals im Monat
5. Foetor alcoholicus (zur Zeit der ärztlichen Untersuchung)
6. Familienangehörige oder engere Bezugspersonen haben schon einmal Rat gesucht wegen Alkoholproblemen des Patienten (z. B. beim Arzt, dem Sozialdienst oder anderen entsprechenden Einrichtungen)
9. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 NosologieMALT (2) Vom Patienten selbst zu beurteilen
In der letzten Zeit leide ich häufiger an Zittern der Hände
Ich hatte zeitweilig, besonders morgens, ein Würgegefühl oder Brechreiz
Ich habe schon einmal versucht, Zittern oder morgendlichen Brechreiz mit Alkohol zu kurieren
Zur Zeit fühle ich mich verbittert wegen meiner Probleme und Schwierigkeiten
Es kommt nicht selten vor, dass ich vor dem Mittagessen bzw. zweiten Frühstück Alkohol trinke
Nach den ersten Gläsern Alkohol habe ich ein unwiderstehliches Verlangen, weiter zu trinken
Ich denke häufig an Alkohol
Ich habe manchmal auch dann Alkohol getrunken, wenn es vom Arzt verboten wurde
In Zeiten erhöhten Alkoholkonsums habe ich weniger gegessen
10. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 NosologieMALT (3) Vom Patienten selbst zu beurteilen
An der Arbeitsstelle hat man mir schon einmal Vorhaltungen wegen meines Alkoholtrinkens gemacht
Ich trinke Alkohol lieber, wenn ich allein bin
Seitdem ich mehr Alkohol trinke, bin ich weniger tüchtig
Ich habe nach dem Trinken von Alkohol schon öfters Gewissensbisse (Schuldgefühle) gehabt
Ich habe ein Trinksystem versucht (z. B. nicht vor bestimmten Zeiten zu trinken)
Ich glaube, ich sollte mein Trinken einschränken
Ohne Alkohol hätte ich nicht so viele Probleme
Wenn ich aufgeregt bin, trinke ich Alkohol, um mich zu beruhigen
Ich glaube, der Alkohol zerstört mein Leben
11. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 NosologieMALT (4) Vom Patienten selbst zu beurteilen
Einmal möchte ich aufhören mit dem Trinken, dann wieder nicht
Andere Leute können es nicht verstehen, warum ich trinke
Wenn ich nicht trinken würde, käme ich mit meinem Partner besser zurecht
Ich habe schon versucht, zeitweilig ohne Alkohol zu leben
Wenn ich nicht trinken würde, wäre ich mit mir zufrieden
Man hat mich schon wiederholt auf meine "Alkoholfahne" angesprochen
12. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 NosologieMALT (5) Auswertung
Jede positive Anwort des ärztlichen Teils gibt 4 Punkte, diejenige des Patiententeils einen Punkt. Ein Score von 6-10 Punkten, selbst bei Fehlen klinischer Symptome, weist auf einen Alkoholismus oder Missbrauch hin. Werte über 11 Punkten erlauben die Diagnose eines Alkoholismus.
Güte des Tests
Spezifität: 50% (hohe Rate falsch positiver Resultate)
Sensibilität: 88%
Für Männer und Frauen validiert.
13. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Nosologie: ICD-10Schädlicher Gebrauch Deutlicher Nachweis, dass der Substanz-gebrauch für die körperlichen, psychischen oder sozialen Probleme verantwortlich ist
Die Art der Schädigung sollte klar bezeichnet werden
Das Gebrauchsmuster besteht mindestens seit einem Monat oder trat in den letzten 12 Monaten wiederholt auf
Ausschluss anderer Diagnosen
14. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Nosologie: ICD-10Alkoholabhängigkeit (ICD-10 F10.2x) Die sichere Diagnose "Abhängigkeit" sollte nur gestellt werden, wenn irgendwann während des letzten Jahres drei oder mehr der folgenden Kriterien einzeln oder gleichzeitig vorhanden waren:
Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, Substanzen oder Alkohol, zu konsumieren
Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Substanz- oder Alkoholkonsums
Ein körperliches Entzugssyndrom (siehe F1x.4 und F1x.5). Substanzgebrauch, mit dem Ziel, Entzugs-symptome zu mildern und der entsprechenden positiven Erfahrung
15. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Nosologie: ICD-10Alkoholabhängigkeit (ICD-10 F10.2x) Nachweis einer Toleranz. Um die ursprünglich durch niedrigere Dosen erreichten Wirkungen der Substanz hervorzurufen, sind zunehmend höhere Dosen erforderlich
Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums
Anhaltender Substanz- oder Alkoholkonsum trotz Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen
Achtung: Weder die Konsummenge, noch Laborresultate sind Abhängigkeitskriterien
16. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Nosologie: ICD-10 Kodierungsregeln F10.0X Intoxikation
Vorhandensein klinisch bedeutsamer unangepasster verhaltensbezogener oder psychischer Veränderungen während oder kurz nach Alkoholaufnahme (zusätzlich einzeln erwähnte Zusatzsymptome). Alkoholisierung ohne klinisch bedeutsame Veränderungen wird nicht codiert (auch nicht als gegenwärtiger Substanzgebrauch!)
F10.2 Abhängigkeit
Drei oder mehr Kriterien während mindestens einem Monat gleichzeitig oder einzeln in den letzten 12 Monaten wiederholt
F10.20 Gegenwärtige Abstinenz, bzw. Remission:
Es kann zusätzlich zwischen Früh-, Teil- und Vollremission unterschieden werden (vgl. Zusatzcodierung auf 6. Stelle)
Teilremission liegt dann vor, wenn einzelne, nicht aber die vollständigen Abhängigkeitskriterien erfüllt waren
Vollremission liegt dann vor, wenn keines der Abhängigkeits- oder Missbrauchskriterien erfüllt war
Frühremission liegt dann vor, wenn seit mindestens einem Monat, aber weniger als insgesamt 12 Monaten die obigen Teil- oder Vollremissionskriterien erfüllt waren
Anhaltende Remission liegt dann vor, wenn in den letzten 12 Monaten die obigen Kriterien für Teil- oder Vollremmission erfüllt waren
17. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Nosologie: ICD-10 Kodierungsregeln F10.21 Gegenwärtige Abstinenz in beschützender Umgebung:
Umgebung mit restriktivem Rahmen in Bezug auf psychotrope Substanz und seit mindestens einem Monat keine Symptome von Abhängigkeit oder Missbrauch.
F10.22 und 23 Gegenwärtige Abstinenz mit Substitutionsprogramm oder unter aversiver Therapie
Nur, wenn medikamentös behandelt und seit mindestens einem Monat keine Abhängigkeits- oder Missbrauchssymptome (Ausnahme: Toleranz- und Entzugssymptome auf Agonisten)
F10.20-23 können längstens 12 Monate codiert werden, da danach die Abhängigkeitskriterien (gemäss Definition) nicht mehr erfüllt sind.
18. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Nosologie: ICD-10 Kodierungsregeln F10.24 gegenwärtiger Substanzkonsum (=aktive Abhängigkeit): Kommt in Anwendung bei Pat., bei denen
Die Abhängigkeitskriterien erfüllt sind
Die Kriterien für „gegenwärtig abstinent“ nicht erfüllt sind (seit mindestens einem Monat keine Abhängigkeitskriterien …s.o..)
Nicht ausschliesslich gemeint ist mit dieser Codierung „der Pat. steht heute unter Alkoholeinfluss, ohne gerade einen Rausch zu haben“
F1X.20-23 und F1X.24 schliessen sich gegenseitig aus
(mit/ohne körperliche Abhängigkeit):
„Mit körperlicher Abhängigkeit“ nur bei Vorliegen vonToleranzentwicklung und/oder Entzugssymptomen
F10.25 und 26: Konsummuster
Fakultative Codierung
Immer in Verbindung mit einer Codierung von F10.20-24
19. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 TypologieBedeutung der TypologienRehm, J. et al., 2003
20. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 TypologieTrinkmuster und VerlaufSieber und Riem, 2006
21. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Geschichte der Alkoholismustypologiennach: Babor, T.F., 1996
22. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Typologie / ExkursBelege für biologische Disposition Klinisch
Zwillingsforschung
Primäre Alkoholtoleranz
Gehäufte Linkshändigkeit
Paraklinisch (Wurst: New and upcoming markers of alcohol consumption, 2000)
Thrombozyten Monoaminoxydase
Dopaminrezeptorgene
Dopaminbetahydroxylase
Endokrine Parameter wie ACTH, Cortisol, Prolactin, TSH, TRH
Alkoholdehydrogenase (ADH2, ADH3)
Aldehyddehydrogenase (ALDH2, ALDH3)
Adenylatcyklase
Visual event related Potentials
Tryptophanhydroxylase
23. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 TypologieDie Jellinek-TypologieJellinek, E.M.: The Disease Concept of Alcoholism. 1960 Vorteile
Differenzierte klinische Typologie
Phasenkonzept
Praxisbezogen
Klinisch weit verbreitet Nachteile
Kompliziert
Für Forschung kaum verwendbar
In wissenschaftlicher Literatur praktisch verschwunden
24. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 TypologieÜbersicht über die Jellinek-Typologie
25. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 TypologieAngleichung von Pegel- und Intoxikationstrinken in der chronischen Phase
26. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 TypologieMischtyp nach Jellinek Wird klinisch und in der Fachliteratur immer wieder erwähnt
Wird verwendet für Alkoholismus, bei dem von Anfang an täglicher Konsum verbunden mit Konsumexzessen auftritt
„Mischtyp“ kommt in den Originalarbeiten von Jellinek nicht vor!
27. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Take-home-message Diagnostik nach Jellinek erfordert immer eine Anamneseerhebung zur Ermittlung des Konsumverhaltens zu Beginn der Erkrankung
28. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 TypologieCloninger In der Forschung und Fachliteratur wohl am meisten verwendete Typologie
Versuch einer Korrelationsherstellung zwischen Typologie und neurobiologischem Lernmodell:
- Reward dependence: noradrenerge Mechanismen
Harm avoidance: serotonerge Mechanismen
Sensation seeking: dopaminerge Mechanismen
29. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Typologie nach Cloninger
30. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Typologie Babor
31. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Entzugsdiagnostik Risikoeinschätzung
Entzugssymptomatik
32. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 EntzugsdiagnostikLARS (Lübecker-Alkoholentzugs-Risiko-Skala) Literaturquelle: Wetterling T, Veltrup C. Diagnostik und Therapie von Alkoholproblemen. Springer 1997, S.103
Download: www.forel-klinik.ch / fachbereich / referate / standardisiertediagnostik
33. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 EntzugsdiagnostikRisikoeinschätzung (?ambulanter oder stationärer Entzug) (LARS-Skala)
34. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 EntzugsdiagnostikRisikoeinschätzung (LARS-Skala)
35. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 EntzugsdiagnostikRisikoeinschätzung (LARS-Skala)
36. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 EntzugsdiagnostikAlkohol-Entzugsyndrom-Skala (AES-Skala) (1)
37. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 EntzugsdiagnostikAlkohol-Entzugsyndrom-Skala (AES-Skala) (2)
38. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 State Markers
39. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 State MarkersEthylglucuronid ETG entsteht durch hepatische Glucuronierung und wird renal ausgeschieden
Keine endogene ETG-Spiegel
Bereits am 10 g RA positiv
Stabiler Metabolit ? Nachweis auch in den Haaren ? chron. Konsum
Nachweis im Urin: 18-36 (-60) Std. nach Konsum
Keine Unterscheidung zwischen einmaligem und chronischem Konsum möglich
Hochspezifischer Marker auch für exzessiven Konsum
Kreatinin mitbestimmen wegen Verdünnung
Kosten: ca. 60.- - 80.- Fr. (Urin)
Probe: 2 ml Urin, temperaturstabil
40. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 State MarkersZeitlicher Indikationsbereich von Alkoholmarkern
41. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Neuropsychologische Diagnostik Therapieindikation
Erwerbsfähigkeit
42. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Neuropsychologische DiagnostikDiskrete neuropsychologische Beeinträchtigungen oder: Der „schwierige Patient“ in einer neuen Interpretation
43. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Neuropsycholgische DiagnostikEigenheiten des „schwierigen Patienten“ Beispiele:
Enthemmung
Distanzlosigkeit
Ideenarmut
Mangelnde Flexibilität
Fehlende oder unrealistische Zukunftsplanung
Unfähigkeit zum Erkennen von Zusammenhängen
Emotionale Instabilität
Verminderte Frustrationstoleranz
Impulsivität
44. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Neuropsycholgische Diagnostik Zentrale Frontalhirnfunktionen Steuerung und Kontrolle von:
Emotionen
Kognitionen (Intellekt, Vernunft, Reflexion)
Verhalten (Sozialverhalten)
Bezug zu sich selber - Wissen über sich selber
45. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Neuropsycholgische Diagnostik Symptomatik der Frontalhirnbeeinträchtigung Kognitiv:
Verlangsamte Aufnahme und Verarbeitung von Informationen
Eingeschränkte Aufmerksamkeit
Verminderte Belastbarkeit
Lern- und Gedächtnisschwierigkeiten
Unflexibilität
Einschränkung der Umstellungsfähigkeit
Verminderte Planungs- und Problemlösekompetenzen
Vermindertes Abstraktionsvermögen
Eingeschränktes Vorstellungsvermögen
Fehleinschätzung der eigenen Situation
Selbstüberschätzung
Verminderte Introspektionsfähigkeit, z.B. im Hinblick auf die Entwicklung der Alkoholabhängigkeit
46. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Neuropsycholgische Diagnostik Symptomatik der Frontalhirnbeeinträchtigung Motivational:
Interesselosigkeit
Mangelnde Krankheitseinsicht
Vermindertes Störungsbewusstsein
Passivität
Aufgabe von Aktivitäten
Keine (konkreten) Zielvorstellungen
47. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Neuropsycholgische Diagnostik Symptomatik der Frontalhirnbeeinträchtigung Emotional
Reizbarkeit, Aggressivität
Verminderte Frustrationstoleranz
Impulsdurchbrüche
Depressive Stimmungslage
Affektlabilität
Angst
Vermindertes Selbstvertrauen
Enthemmung
Gleichgültigkeit
Apathie
Fassadenhaftigkeit
48. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Symptomatik der Frontalhirnbeeinträchtigung Verhalten
Verletzung sozialer Regeln
Abmachungen nicht einhalten
An Therapien nicht teilnehmen
Unzuverlässigkeit
Distanzlosigkeit
Weitschweifigkeit
Sprunghaftigkeit
Perseveratives Verhalten
Wenig Eigeninitiative
49. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Neuropsychologische DiagnostikLern-/Gedächtnistests
50. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Neuropsychologische Diagnostik Tests zur Prüfung der Exekutivfunktionen
51. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Neuropsychologische Diagnostik Neuropsychologische Auffälligkeiten bei PatientInnen der Forel KlinikSieber, Wolfensberger, Meyer, Nille, 2002 Auffällig bei diesen Daten ist insbesondere die Tatsache, dass Störungen der Frontalhirn- (Exekutiv-)funktionen viel häufiger sind als Gedächtnisstörungen.
Eine aktuelle Herausforderung liegt also darin, diagnostische und therapeutische Konzepte zum Umgang mit PatientInnen mit diskreten kognitiven Beeinträchtigungen zu entwickeln.
Auffällig bei diesen Daten ist insbesondere die Tatsache, dass Störungen der Frontalhirn- (Exekutiv-)funktionen viel häufiger sind als Gedächtnisstörungen.
Eine aktuelle Herausforderung liegt also darin, diagnostische und therapeutische Konzepte zum Umgang mit PatientInnen mit diskreten kognitiven Beeinträchtigungen zu entwickeln.
52. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Zusammenfassung
53. Thomas Meyer, Standardisierte Alkoholismusdiagnostik, Okt. 2007 Literatur
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Download: www.forel-klinik.ch / fachbereich / referate / standardisiertediagnostik
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Lipha pharma AG, Alcoweb
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Soyka, M., Alkoholismus, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1997
Soyka, M., Möller, H.-J., Alkoholismus als psychische Störung, Springer, 1997
The Plinius Major Society, Guidelines on evaluation of treatment of alcohol dependence. Alcoholism., Supplement Vol XXX; 1994: pp 18-19)
Wetterling T. Lübecker-Alkoholentzugs-Risiko-Skala (LARS). Lübeck: Medizinische Universität; 1994